Leisten Sie sich selbst Zeit ohne Luxus!
| 10.12.2024 |
Aktuelle Gedanken über den wahren Luxus der heutigen Zeit.
Alle Jahre wieder neigt sich das laufende Jahr nach 365 Tagen dem allgemeinen Ende zu. Alle Jahre wieder passieren im Laufe der letzten 31 Tage des Jahres so ziemlich dieselben Dinge. Die Menschen werden hektischer. Das Leben scheint auf einmal kürzer zu werden bzw. zu sein. Die Zeit scheint auf einmal viel schneller zu verrinnen. Und auf einmal wird man sich selbst der Endlichkeit der Zeit bewusst.
Auf einmal wird einem bewusst, dass das Jahr tatsächlich in Kürze vorbei sein wird. Auf einmal fängt man zu denken an, welche Maßnahmen denn doch noch wichtig sein könnten und was man eventuell alles doch noch verpasst haben hätte können. Auf einmal fällt einem ein, was man alles noch zahlen könnte oder auch nicht mehr. Und auf einmal hat man das Gefühl, dass das Leben tatsächlich am 31.12. vorbei sein könnte.
Zumindest ist das oft so die Wahrnehmung in meinem Beruf. Das ganze Jahr ist vorbei und auf den letzten Metern vor der Ziellinie versucht man nochmal alles aufzuholen, was man das ganze Jahr über verpasst hat.
Nur die wenigsten Rennen werden am Ende des Zielsprints gewonnen, wenn man auf den ersten 99 % der Strecke nicht schon alles gegeben hat.
Wer in den letzten 30 Tagen versucht, das Leben zu gewinnen, wird vermutlich am 31.12. sehr enttäuscht sein. Oder wer vielleicht in den letzten 30 Tagen überhaupt erst draufkommt, was denn das wünschenswerteste Ziel gewesen sein hätte sollen und dass man das doch so gerne gehabt hätte.
Das ist ziemlich kurz gegriffen und ziemlich spät im Lauf des Jahres. Das ganze Jahr, bzw. eventuell auch das ganze Business als solches, sollte doch im Wesentlichen einem Plan folgen und Zielsetzungen haben. Wenn man erst kurz vor knapp draufkommt, dass man ja doch ein Ziel gehabt hätte, ist man womöglich viel zu spät dran und bekommt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Kurve nicht mehr rechtzeitig um alles einzufahren was es so zum Einfahren gibt.
In der derzeitigen Situation stellt sich auch so mancher die lebensentscheidende und wegweisende Frage – wie geht es weiter? Welche Richtung nehme ich? Und habe ich im kommenden Jahr überhaupt noch eine Chance?
Die Zeichen stehen weniger auf Besinnung als eher auf Sturm. Und diese Sturmtiefs scheinen seit Jahren nicht enden zu wollen. Es scheint als ob jedes Jahr ein neues Sturmtief auf uns trifft und uns mitzieht. Uns wegwehen will. Uns mitnehmen will. Die Frage, die sich stellt – wer hat bereits welche Wurzeln und wer ist wie stark um die aufziehenden Stürme zu überleben.
Wer ein aufmerksamer Leser meines Blogs ist, kennt meine üblichen Fragen – wer hat welche Samen gesät? Wer hat sich in welche Richtungen entwickelt? Wer hat welches Fundament gebaut? Und können diese gebauten Fundamente überleben? Wie stark sind die Fundamente und in welche Richtung kann man sich weiterentwickeln. Was passiert, wenn der Wind aus der falschen Richtung kommt? Ist man darauf vorbereitet oder glaubt man, dass einem selbst das eh nie passieren kann?
Welche Grenzzäune hat man errichtet? Und wie leicht sind diese niederzureißen? Wie stabil sind die?
In den letzten Monaten habe ich mir diese Fragen oft auch selbst gestellt. Es ist also nicht nur so, dass ich diese Fragen immer nur meinen Klienten oder Freunden, Bekannten stelle – sondern auch mir selbst. Oft sitze ich selbst einfach nur da und denke genau darüber nach.
Wo ist meine Grenze? Womit kann ich leben, womit nicht? Womit möchte ich leben? Was möchte ich in mein Leben lassen und was nicht? Was sind Gedankenströmungen, die ich wertvoll und befruchtend finde? Welche hemmen mich?
Welche Menschen bringen mich weiter? Welche stoppen mich? Welche Unternehmensentscheidungen sind zu treffen, welche Richtungen will ich gehen? Bin ich am richtigen Weg? Was mache ich, wenn der Weg so gerade nicht funktioniert? Ist mein Fallnetz sicher genug? Wie lange reicht es? Ist irgendwer hier, der mich auffängt?
Wie stabil ist mein Umfeld? Auf wen kann ich mich verlassen? Wer ist nur da, weil er/sie es toll findet, mit mir anzugeben, aber wäre niemals ein Fels in der Brandung? Welche Menschen möchte ich weiterhin in meinem Leben haben? Mit welchen Themen möchte ich mich beschäftigen?
Fragen über Fragen. Und wie immer die wichtigen Fragen zum Jahresende. Zum Jahreswechsel. In der Sprache der Energetiker zur Zeitqualität gerade.
Wobei ich mir selbst heuer schon auch immer wieder die Frage gestellt habe, warum die Wirkung dieser Fragen nur zum Jahreswechsel immer so eine Intensität erhält. Denn auch unterjährig stellt man sich diese Fragen, nur ist die Antwort darauf und die Zielsetzungen dazu selten mit so einer Intensität und Wirkungsweise gespickt wie zum Jahresende.
Als kleines Beispiel:
Zum Jahreswechsel letztes Jahr am 31.12.2023 hatte ich mir selbst zum Ziel gesetzt, dass ich mich mehr mit dem Thema Verfahrensrecht auseinandersetzen möchte, dass es an der Zeit ist, sich wirklich richtig damit zu beschäftigen und sich darauf zu fokussieren. Pünktlich ab der ersten Arbeitswoche des Jahres 2024 bis jetzt kamen immer wieder Themen daher, die sich genau nur um dieses Thema drehten. Es gab kaum ein anderes Jahr umspannendes Thema, das mich so in Beschlag genommen hat, wie dieses. Glücklicherweise kam auch gleichzeitig jetzt im Herbst ein Lehrgang daher, der sich genau mit diesem Thema beschäftigt und ich sah ihn und dachte mir – ideal, den brauche ich und nehme ich. Und siehe da, auf einmal – gegen Ende des Jahres und in Erfüllung meines Zieles – nehmen die Dinge Form und Gestalt an. Verbinden sich die Dinge in meinem Kopf zu einem runden Etwas und viele Dinge, die davor nur kryptisch irgendwie vorhanden waren, werden auf einmal zu mächtigen Hilfsmitteln, die mir hoffentlich in der Zukunft noch gute Dienste erweisen werden.
Oder aus der persönlichen Perspektive – ich hatte mir zum Ziel gesetzt, mich selbst weiterzuentwickeln. Auf persönlicher Ebene. Auf spiritueller, geistiger und religiöser Ebene. Jede persönliche Weiterentwicklung hat es meistens auch in sich, dass sich Menschen, Bekannte uvm ändern – denn man selbst ändert sich. In meinem Leben kam es heuer zu sehr vielen Änderungen im Bekanntenkreis und viele Menschen verschwanden aus meinem Leben, die davor ein Teil waren.
Aber gleichgültig welche Änderungen sich da auch ergaben, alle waren bzw. sind zum eigenen persönlichen Wachstum geschehen und somit auch wertvolle Lebenserfahrungen. Sie zeigen, wo die eigenen Grenzen sind und lassen einen selbst in diesen eigenen Grenzerfahrungen und Grenzbereichen wachsen und größer werden.
Nicht jede Aktion eines Menschen verdient auch eine Reaktion. Und auch eine ausbleibende Reaktion ist eine Reaktion. Genauso wie eine ausbleibende Entscheidung ebenso eine Entscheidung ist. Und zwar die Entscheidung im Ist-Zustand zu bleiben. Das ist ein JA zur derzeitigen Situation. Auch das ist allen bekannt.
Ebenso wie man nicht NICHT-Kommunizieren kann – diese Aussage ist eine der bekanntesten. Aus der Kommunikationswissenschaft.
Wenn man bei all den NICHT-Reaktionen, Kommunikationen bzw. Entscheidungen – auf der gegenüberliegenden Seite jedoch zum Interpretieren anfängt, was das zu bedeuten hat, kann man mit 100%iger Sicherheit davon ausgehen, dass man komplett falsch liegt und komplett missdeutet, was gemeint war bzw. ist.
Beispiele dazu kennen wir alle zur Genüge.
Mein Lieblingsbeispiel ist aber immer noch folgendes: Mann und Frau sitzen gemeinsam im Auto. Die Frau fährt, der Mann sitzt am Beifahrersitz. Die Ampel vor ihnen springt auf „grün“. Der Mann sagt: „Die Ampel ist grün.“ Die Antwort der Frau in dieser Situation: „Fahr ich oder fährst du?“
Wer sind Sie jetzt? Was hören Sie jetzt? Wie reagieren Sie jetzt? Und was hat die andere Person (die Sie jetzt nicht sind) tatsächlich gemeint? Was wollte die andere Person jetzt tatsächlich sagen?
Sie kennen dieses Beispiel? Sie kennen die unterschiedlichen Ausprägungen? Sie wissen, dass dieses Beispiel von Friedemann Schulz von Thun eines der bekanntesten ist, wenn es um das 4-Ohren-Modell geht zur Darstellung was damit gemeint ist?
Hier nochmal die Auflösung – was es mit diesem Modell auf sich hat – wenn die Beziehungsebene ok ist:
Jede Nachricht und jede Reaktion (und ich gehe sogar soweit – auch ohne wissenschaftlichen Diskurs zu behaupten auch jede Entscheidung) hat vier Seiten – vier Ohren – vier Ebenen – auf denen sie eindringen kann.
Auf der Sachebene wird eine rein sachliche Aussage getroffen. Es erfolgt keine Bewertung. Man kann sich darauf einigen – die Ampel (das Licht in der Ampel) hat die Farbe Grün. Es ist keinerlei Emotion damit verbunden. Es ist eine einfache Tatsachenfeststellung, die beide Seiten als solche auch ansehen. Die Entscheidung die getroffen wird – die Ampel ist grün. Beide Personen hören und sehen dieselbe Sache, begegnen sich auf derselben Ebene und können sowohl mit der Nachricht, der Entscheidung als auch der Reaktion umgehen. Es kommt zu keinerlei Konflikten.
Auf der Appellebene wird die Information gegeben, dass der Empfänger doch eine Reaktion setzen soll. In dem Fall ist die Ampel grün – die Reaktion und Entscheidung die getroffen werden soll, ist aufs Gas zu steigen. Auch hier sind beide Personen auf derselben Ebene unterwegs. Beide sind mit der Nachricht und dem Ankommen der Nachricht einverstanden und können damit umgehen.
Auf der Beziehungsebene kann jetzt mitgeteilt werden – von ihm zu ihr – du brauchst meine Hilfe. Ich muss dich vor der bösen Welt beschützen. Die Frau hört jetzt auf der anderen Seite ich brauche Schutz, ich kann das nicht. Auch hier sind beide – weil beide dasselbe Bild haben und auf demselben Ohr hören – einer Meinung.
Im Bereich der Selbstkundgabe – hier hat der Mann es eventuell eilig, muss schnell weiter und möchte einfach schneller vorankommen. Die andere Seite hört – dass er es eilig hat.
In allen 4 Beispielen sind Sender und Empfänger immer auf ein und derselben Ebene unterwegs. Daher kommt es zu keinen Konflikten. Schwierig ist es immer, wenn der Sender anders sendet als der Empfänger empfängt. Also wenn die Ohren gestört sind.
Sender: Sachebene – Information – die Ampel ist grün.
Empfänger: Beziehungsebene – er hält mich für eine schlechte Autofahrerin.
Und schon ist das Drama perfekt. Jeder, der das hier liest, kennt die Reaktion und weiß wie es endet. Jeder der bis hierher gekommen ist, weiß dass es jetzt brenzlig wird und die entspannte Autofahrt vorüber ist. Wenn er es jetzt tatsächlich auch noch eilig hat, dann explodiert die Stimmung erst recht in diesem Auto.
Was will ich damit sagen? Warum dieses lange Beispiel? Einfach um deutlich zu machen, dass es im Leben keinerlei Reaktion, Emotion, Entscheidung oder Kommunikation gibt, die nicht irgendwo etwas hinterlässt. Und dass auch eine unterbleibende Reaktion eine Reaktion sein kann.
Weil eben das Vis-a-Vis tatsächlich das auf irgendeiner anderen Ebene wahrnimmt, als mir selbst bewusst ist.
Das war das andere Thema, das mich im heurigen Jahr immer wieder begleitet hat – wenn mich Reaktionen, Aussagen, Entscheidungen oder Informationen belastet, aufgewühlt, aufgeregt oder aus der Bahn werfen – gehe ich grundsätzlich immer zuerst in mich, vielleicht nicht im ersten Moment aber im zweiten oder spätestens im dritten. Und hinterfrage und reflektiere mit mir selbst folgende Dinge:
- Woher kommt diese (meine) Reaktion?
- Was ist mein Anteil an der Situation?
- Warum hat diese Situation jetzt so eine Wirkung auf mich?
- Was ist das Besondere daran?
- Kann ich diese Situation vermeiden?
- Hat sie etwas mit mir zu tun oder mit dem Vis-a-Vis? Schattenthema?
- Ist meine Grenze überschritten? Wenn ja, wie gehe ich damit um? Was ist meine Reaktion in aller Ruhe darauf?
- Ist meine Grenze nicht überschritten? Habe ich an mir etwas weiterzuentwickeln oder ist das Sache der anderen Person?
- Wie oft ist mir diese Situation jetzt schon passiert?
- Drehe ich mich im Kreis oder ist das jetzt etwas Neues?
- Wenn ich mich im Kreis drehe und das die Situation ist, die sich immer wiederholt – wie habe ich bisher immer reagiert und welche Art der Reaktion habe ich noch nicht ausprobiert? Was muss ich an mir oder an der Gesamtsituation ändern, dass es nicht wieder dazu kommt?
- Und wo hört mein Anteil an der Situation auf? Wo fängt der Anteil des Anderen an?
Ja, ich stelle mir diese Fragen tatsächlich immer. Dadurch ist es mir aber auch in vielen Fällen meines Lebens genau möglich zu unterscheiden, wo ist mein Anteil an einer Situation und wo hört mein Anteil auf. Wo fängt der Anteil des anderen an. Und was erwarte ich mir auch von der anderen Seite.
Was möchte ich damit sagen? Ich denke, es geht gerade nur darum – dass wir oft viel mehr zu Situationen beitragen, als uns bewusst oder unbewusst wirklich bewusst ist.
Wir denken viel zu oft, dass der andere doch so denken und ticken muss wie wir. Und be- bzw. verurteilen andere viel zu oft, aufgrund unserer eigenen Gedankenmuster. Dass andere Menschen ganz andere Lebensrealitäten haben, das Leben ganz anders beurteilen und wahrnehmen, vergessen wir ganz oft. Je mehr wir in unseren eigenen Blasen eingeschlossen sind, je mehr wir nur auf uns selbst fokussiert sind bzw. je mehr wir nur auf Menschen fokussiert sind, die uns Honig um den Mund schmieren und uns erzählen wie toll wir sind – umso mehr verlieren wir aus den Augen, die Ecken und Kanten unseres Lebens, die wir nur selbst in der Hand haben und die eventuell gar nicht so toll sind. Die uns eventuell im Weg stehen.
Je mehr wir uns nur im eigenen Sud drehen und wenden und im eigenen Saft baden, desto weniger sind unsere Chancen auf echte Weiterentwicklung.
Darum ist es auch oft so wichtig hinauszugehen – was Neues zu machen, was Neues zu sehen und sich nicht nur in der eigenen Begrenztheit zu bewegen und an den bekannten Orten. Es ist so wichtig über Grenzen zu gehen, seinen Horizont zu erweitern. Sich Podcasts anzuhören, die so überhaupt nicht das eigene Denken unterstützen sondern eventuell ganz andere Mindsets und Ideen vertreten, sich Dokumentationen anzusehen, die den Fokus in andere Sphären richten, sich weiterzubilden, Literatur von Menschen zu lesen, die anders denken – sich mit den Lehren der Antike aber auch der Jetzt-Zeit zu beschäftigen. Nicht immer nur das zu lesen, das einem alle erzählen. Den Mut haben auch mal etwas zu tun, das nicht alle tun. Wenn alle sich um KI kümmern – auch mal etwas anderes zu denken und etwas anderes zu tun.
Wenn alles schneller wird – sich erlauben – langsamer zu werden. Wenn alle laufen, sich selbst erlauben stehen zu bleiben. Wenn alle hecheln, sich selbst erlauben zu meditieren.
Sich auch zu erlauben anders zu sein in einer Welt, die alle gleich haben will – und in der alle dasselbe denken sollen.
Anders sein bedeutet in diesem Zusammenhang nicht, gegen alles zu sein. Es bedeutet einfach stehen zu bleiben, wenn alle laufen. Und sich die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen. Diese Momente sind viel zu selten und je mehr wir allen anderen folgen und dasselbe tun, desto mehr verpassen wir unsere eigene Weiterentwicklung.
Und erst am Ende des Lebens kommen wir dann drauf – dass wir vergessen haben, zu tun, was uns wirklich glücklich macht. Zu reisen. Zu lachen. Zu tanzen. Zu leben. Glücklich zu sein. Und das Leben tatsächlich zu Umarmen.
Ich habe im vergangenen Jahr gelernt, dass die schönsten Zeiten die waren, als am wenigsten Luxus da war. Der wahre Luxus war, dass man sich Zeit ohne Luxus leisten konnte.
Dieser Satz hat mich den ganzen Sommer danach beschäftigt. Dieser ist mir eingefallen und ich dachte mir, wie schräg dieser Gedanke eigentlich war. Wie verquer.
Der wahre Luxus der heutigen Zeit ist: sich selbst Zeit ohne Luxus leisten zu können.
Der andere Satz, der mir in diesem Zusammenhang in den Sinn gekommen ist in den letzten Monaten:
Niedergeschlagenheit bzw. Depression bzw. auch Frustriertheit muss man sich leisten können.
Ein Unternehmer kann sich das in den seltensten Fällen lange leisten. Denn dann ist sein Unternehmen tot und seine Geldtasche meistens auch sowie seine Beziehungen.
Dieser Satz wird auch für viel Aufruhr sorgen. Und er soll jetzt bitte nicht missverstanden werden. Es gibt natürlich Situationen in denen man das Opfer ist und dringend Hilfe benötigt und diese soll natürlich auch jeder bekommen und auch annehmen. Natürlich gibt es Menschen, die da ganz unverschuldet hineingeraten.
Wenn man aber – wie ich selbst zB – in so einen Strudel hineinkommt, dann darf man sich sehr wohl mal schnell die Frage stellen, ob das jetzt gesund ist, ob man da nicht schnell mal wieder raus sollte und wie lange man sich das eigentlich leisten kann. Und ich denke, dass das auf viele von Ihnen auch zutrifft.
Um sich im Bett seiner Depression so richtig hingeben zu können, muss man sehr reich sein. Und danach ist man meistens nicht mehr reich.
Reich ist man außerdem auch erst dann, wenn man sich die Freiheit erlauben kann, seine wertvolle Zeit mit seinen Liebsten zu verbringen. Und das ohne schlechtem Gewissen. Auch das ist eine Form des Reich-seins, die oft vergessen wird.
Und das ist die höchste Form des Luxus.
Diese Form des Luxus gönne ich heuer tatsächlich meinen Mitarbeiterinnen und mir selbst. In 20 Jahren Berufstätigkeit ist es für mich das erste Mal.
Wir schließen unsere Türen von 20. Dezember 2024 bis einschließlich 6. Jänner 2025 und sind in diesen Tagen tatsächlich nicht erreichbar.
Es gibt keinen Journaldienst und auch keine Ausnahmen. Wir sind tatsächlich alle nicht hier.
Die Ausnahmen gibt’s heuer auch nicht – weil ich in Island verweilen werde – und tatsächlich versuche, bis einschließlich 20.12. alles erledigt zu haben, was zu erledigen ist. Zwischen Tür und Angel die Welt zu retten, hat noch nie etwas gebracht und meistens in der Vergangenheit dazu geführt, dass irgendwas vergessen wurde oder nicht so gelungen ist, wie es hätte sein sollen.
Die Welt wird sich nach dem 31.12. weiterdrehen (hoffentlich und wenn nicht, werde ich es nicht ändern können) und zwischen den Feiertagen wird sich – aufgrund der vielen freien Feiertage – nicht viel bewegen lassen und nicht viel ändern lassen.
Es ist der erste Versuch meinerseits und ich wünsche mir als mein schönstes Weihnachtsgeschenk aller Zeiten an mich selbst – dass dieser Versuch gelingen möge.
Meine abschließenden Worte für heuer sind daher folgende – die meisten kennen Sie aus der Vergangenheit – aber steter Tropfen höhlt den Stein 😊:
- Planen Sie 2025 gut – vor allem einen Masterplan für den Worst Case – damit Sie beruhigt schlafen können, denn ich bin überzeugt davon, die heftigste Zeit steht uns allen noch bevor – besser, wir sind vorbereitet als wir müssen dann die Notbremse ziehen, wenn wir sie uns am wenigsten leisten können
- Schreiben Sie sich Ihre Ziele auf
- Nützen Sie die Zeit zwischen den Feiertagen für Selbstreflexion, -erkenntnis, -reinigung
- Wohin wollen Sie? Beruflich? Privat? Persönlich? Spirituell? Geistig? Seelisch?
- Was will Ihre Seele?
- Was ist Ihr Luxus?
- Was gönnen Sie sich selbst viel zu selten?
- Wo ist Ihre Selbstwahrnehmung? Wieviel Zeit nehmen Sie sich dafür?
- Wo ist Ihre Selbstachtung? Selbstliebe?
- Welche Umgebungen tun Ihnen nicht mehr gut? Welche Wege wollen Sie neu gehen?
- Welche Entscheidungen haben Sie NICHT getroffen – und waren diese es wert?
- Welche Themen lassen Sie im Kreis drehen?
- Wo haben Sie das Gefühl nicht hinauszukommen?
- Können Sie sich Frustration leisten?
- Haben Sie wahren Luxus?
- Wie geht es Ihnen wirklich?
Ich wünsche Ihnen daher für die nächsten Wochen und Tage und für die Weihnachtszeit sowie für die ersten Tage im neuen Jahr:
- Gönnen Sie sich den Luxus Zeit ohne Luxus zu genießen
- Lassen Sie Ihr Herz, Ihre Seele, Ihre Träume und Ihre Visionen treiben
- Lassen Sie sich verzaubern vom Glitzern der Weihnacht und den funkelnden Augen der Kinder
- Lassen Sie Ihre Ängste und Befürchtungen wegtreiben in der Zeit zwischen den Jahren
- Lassen Sie sich aufladen
- Und genießen Sie diese - jedes Jahr so intensive lebendige - Zeit zwischen den Jahren.
Ich wünsche Ihnen mit meinem ganzen Team eine friedvolle und besinnliche Zeit, so Sie feiern ein wunderbares Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins neue Jahr 2025 und die besten Wünsche an Sie, Ihre Mitarbeiter und Ihre Familien.
Es war uns eine Ehre die Zeit heuer mit Ihnen teilen zu dürfen.
Wir freuen uns auf einen wahnsinnig tollen Start mit Ihnen gemeinsam im neuen Jahr!