Aktuelle Gedanken zum Thema Zeit
| 30.03.2023 |
Der folgende Blog-Artikel beschäftigt sich mit dem Thema Zeit - das kostbarste Gut, das wir in unserem Leben besitzen.
Der letzte Newsletter durfte ohne meinen Blogartikel auskommen. Keiner meiner Gedanken hat es zu Papier geschafft. Aber das sollte die Ausnahme sein und nicht die Regel. Ich möchte dieses Mal über den Faktor Zeit schreiben. Das kostbarste Gut, das wir in unserem Leben besitzen. Es gibt dazu eine so schöne kurze Geschichte, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:
Um den Wert eines Jahres zu erfahren, frage einen Studenten,
der im Schlussexamen durchgefallen ist.
Um den Wert eines Monats zu erfahren, frage eine Mutter,
die ein Kind zu früh zur Welt gebracht hat.
Um den Wert einer Woche zu erfahren,
frage den Herausgeber einer Wochenzeitung.
Um den Wert einer Stunde zu erfahren, frage die Liebenden,
die darauf warten, sich zu sehen.
Um den Wert einer Minute zu erfahren, frage jemanden,
der seinen Zug, seinen Bus oder seinen Flug verpasst hat.
Um den Wert einer Sekunde zu erfahren, frage jemanden,
der einen Unfall überlebt hat.
Um den Wert einer Millisekunde zu erfahren, frage jemanden,
der bei den Olympischen Spielen eine Silbermedaille gewonnen hat.
Die Zeit wartet auf niemanden.
Sammle jeden Moment der Dir bleibt, denn er ist wertvoll.
Teile ihn mit einem besonderen Menschen, und er wird noch wertvoller.
Autor: Unbekannt
Ich habe schon öfters darüber geschrieben oder gesprochen – Zeit ist das wertvollste Gut in unserem Leben, das wir besitzen. Und jede Minute, die wir mit Dingen und Situationen verbringen, die uns in irgendeiner Form negativ beeinflussen, ist eine die wir verlieren um etwas Schönes erleben zu können.
Seitdem ich im Arbeitsleben eingestiegen bin, war der Faktor Zeit einer, der mich – in Hinblick auf Deadlines, Fristen etc. – eigentlich immer begleitet hat. Ich für meinen Teil bin es gewöhnt, dass Dinge zu bestimmten Zeitpunkten einfach fertig sein müssen. Dazu kann es auch gehören, die Nacht zum Tag zu machen, das Wochenende zur normalen Arbeitswoche, den Urlaub auszusetzen, seine Hobbies, seine Familie, Freunde hinten anzustellen. Der Beruf erfordert diese Opfer und er erfordert oft sehr viel Entgegenkommen von Familie und Freunden.
Wenn zu diesem Beruf ein zeitintensives Hobby dazukommt, das die restliche verbliebene Zeit auch noch wegkitzelt, weil man sich in den Kopf gesetzt hat ein bestimmtes Ziel – in meinem Fall, die Teilnahme beim Ironman 2023 in Klagenfurt im Juni – erreichen zu wollen, dann wird es für das Umfeld schon sehr herausfordernd. Und auch für den Beruf.
Ich wurde in den letzten Monaten und Wochen oft gefragt, wie kriegst du das alles unter? Wie geht sich das alles aus? Genauso wie die große Feststellung – was du machst, ist zu viel für dich, zu anstrengend, zu fordernd, zu überfordernd.
Natürlich ist es einfach Planung. Schlicht und Ergreifend. Und der Wunsch es einfach schaffen zu wollen. Und alle, die mich mittlerweile besser kennen, wissen, dass ich ein Fan von weisen Sprüchen bin. Natürlich gibt es auch für diese Situation einen Spruch oder eigentlich sind es zwei:
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.
Niemals wird dir ein Wunsch gegeben ohne die Kraft ihn zu verwirklichen.
Und hier sind wir beim größten Thema von vielen Menschen. Ich höre in meinem täglichen Leben, in vielen Situationen gefühlt tausende Male, warum irgendwer irgendwas nicht machen kann. Faktor Zeit ist dabei immer ein großes Thema. Und ich sitze oft da und stelle dann die Frage nach dem Wollen. Die Frage ist vielen unangenehm und ich verstehe das.
Denn sie bedingt, dass wir uns selbst kritisch hinterfragen müssen und sie bedingt, dass man anfangen muss, sich selbst zu reflektieren. Was will ich wirklich? Wo liegt meine eigene Wahrheit? Wie weit möchte ich gehen und was bin ich bereit dafür aufzugeben? Es gibt im Leben selten das unbeschreibliche Glück auf der Straße das man nur aufsammeln muss und dann – auf einmal – hat man alles was man möchte … Geld, Liebe, Frieden, Gesundheit und alles davon auf einmal.
Auch für sehr erfolgreiche Menschen war der Weg nicht immer ein leichter.
Bewerte deine Erfolge immer daran, was du aufgeben musstest um sie zu erreichen.
Ein sehr weiser Spruch, den man sich gut zu Herzen nehmen kann. Es weiß niemand, wieviel erfolgreiche Menschen auf dem Weg zu ihrem Erfolg aufgegeben haben, was sie geopfert haben und wie steinig der Weg war. Aber sie sind jeden einzelnen Schritt gegangen und haben alles getan - nur nicht aufgegeben.
Zeit – Glück – Geld – Erfolg – unendlicher Reichtum – gepaart mit einem glücklichen Leben, Liebe, Freiheit und der eierlegenden Wollmilchsau.
Es gibt gefühlt tausende YouTube Videos, Instagram Statements, Influencer uvm., die genau das versprechen. Es gibt so viele, die das leichte Geld und Glück quasi über Nacht vorhersagen, wenn man nur dieses oder jenes tut oder wenn man ziemlich schnell ziemlich viele Steuern spart, mit den verschiedensten tollen Steuersparmodellen.
Ich bin in den letzten Wochen unzählige Male über diesen „Investmentpunk“ gestolpert. Gefühlt jeder zweite Beitrag, egal auf welcher Plattform, war eine Werbeeinschaltung von ihm. Und nachdem ich sogar oft auf ihn angesprochen werde, habe ich mir mal die Mühe gemacht und recherchiert, was er denn so tut und wie man so zu seinen Infos kommt. Das Gratis-Video von ihm habe ich mir nicht angesehen. Natürlich hat er ausgezeichnete Referenzen, einen tollen Lebenslauf und definitiv ein großes Netzwerk, welches natürlich von seiner Plattform profitiert. Im Abo-Modell kann man einen Unternehmens-/Wirtschafts-/Volkswirtschaftskurs buchen und je nach Modell, kriegt man mehr oder weniger Videos dazu. Damit das Ganze schneller geht, kann man zu seinen 2-Tages-Live Events und dort - für ein wirkliches Schnäppchen (#ironieoff) - gesammeltes Expertenwissen ergattern.
Hört sich ja alles toll an. Bis ich dann bei einer Werbeeinschaltung auf YouTube von ihm gesehen und dann einfach nur noch den Kopf geschüttelt habe. Es ist so einfach, Menschen mit gezielten Aussagen in eine Richtung zu bewegen. Wenn ich mich jetzt hinstelle und sage: „Sie können ganz einfach doppelt so viel Geld haben, wenn Sie bei mir Klient sind, weil Sie nur noch die Hälfte an Steuern zahlen“, dann wäre das ein tolles Verkaufsargument.
Bei dieser Werbeeinschaltung war genau diese Methodik das Argument: wenn man weniger Steuern zahlt – bezogen auf 50% Steuern oder 25% Steuern – hat man mehr Geld zur Verfügung um dieses „richtig anzulegen“ und mit dieser „richtigen Anlage/Investment“ so richtig reich zu werden in einem ziemlich überschaubaren Zeithorizont.
Klingt toll.
Faktum ist – die wenigsten Menschen in Österreich gehören tatsächlich im Durchschnitt in die Steuerklasse 50+. Und vor allem ist das Thema 50% Steuern in diesem Fall ja nur bezogen gewesen auf die Einkommensteuer. Die Sozialversicherung und andere Abgaben waren da noch nicht berücksichtigt und diese finde ich z.B. als viel größere Belastung als die Einkommensteuer. Natürlich ist es schön nur die Hälfte zu zahlen, die andere Hälfte zu investieren und mit tollen Investments, die man natürlich in diesem Netzwerk erklärt bekommt und für das man nur ein bisschen was zahlen muss (von dem zuvor Ersparten), dann die richtigen Renditen zu erzielen und so richtig reich zu werden. Und das am besten mit einer GmbH und noch einer GmbH und dann noch einer. Weil ja die bösen normalen Steuerberater alle gegen diese tollen Ideen sind und das verhindern. GmbHs sind ja schön und toll, wenn man verantwortlich damit umgeht und sich betriebswirtschaftlich, rechtlich usw. ein wenig auskennt und sich auch die Mühe macht, das zu lernen. Wenn man sich die Mühe nicht macht – weil man die Zeit nicht investieren will, sondern einfach schnell reich werden möchte – dann hat man ziemlich schnell, ziemlich große Probleme mit einer GmbH. Und nur weil man eine GmbH hat, heißt das nicht, dass man das Geld dann auch so massiv einfach und steuerschonend herausbekommt. Das geht nämlich mittlerweile in vielen Fällen nicht mehr so einfach.
Aber es ist natürlich ein reißerischer Aufhänger.
Schnell – in kurzer Zeit – reich werden. Ohne Mühe.
Ganz ehrlich – ich halte einfach nichts davon (hat man gar nicht erkannt vermutlich 😉). Alle Dinge, die gut werden sollen, brauchen ihre Zeit. Und vor allem auch die Lernerfahrungen auf diesem Weg. Der Mensch selbst, der eine Idee aufbauen will und groß werden möchte damit, davon gut leben möchte, braucht auch selbst alle Lernerfahrungen, die er in dieser Zeit mitnehmen kann. Und das schnelle Geld ist Arbeit und Kopf und ein bisschen Glück.
Jeder von Ihnen weiß, dass ich oft sehr direkt bin und dass ich unangenehme Wahrheiten auch oft sehr direkt und nicht sehr diplomatisch sage. Manche von Ihnen sind genau aus diesen Gründen zu mir gekommen, weil ich nicht mit meiner Meinung warte, sondern auch mal den Zaunpfahl auspacke. Dieser tut oft weh. Und manchmal frage ich mich auch danach, ob ich zu weit gegangen bin. Umso mehr freuen mich aber dann die Feedbacks und die Gespräche hinterher, wenn mir alle ganz stolz berichten, dass sie heimgegangen sind und angefangen haben, ihre Hausaufgaben zu machen und damit auf einmal Erfolge erzielen. Auf einmal selbstbewusster werden, strategischer vorgehen, neue Ideen entwickelt, sich neue Ziele setzen und anfangen daran zu arbeiten. Dann diese auch wieder zu überprüfen. Da ist nicht viel mit schnell reich werden, bei manchen funktionierts besser, bei manchen dauerts etwas länger. Aber es ist oft auch Einstellungssache.
Manchen ist das aber natürlich auch zu viel – manchmal trennen sich Wege – und dennoch, wenn ich dann merke, dass meine Ideen trotzdem auf fruchtbaren Boden gefallen sind und sich Menschen weiterentwickeln und endlich tätig werden, dann freue ich mich, auch bzw. obwohl sich unsere Wege getrennt haben.
Auch Abschied gehört zur Zeit und zum Erfolg dazu. Ich sehe mich als ein Wegbegleiter, Wegbereiter, Mentor, Ratgeber, Zuhörer, Coach und vieles mehr im Leben meiner Klienten. Ich darf Sie ein Stück des Weges begleiten, aber manchmal trennen sich die Wege auch nach vielen Jahren. Aber Abschied bedeutet nicht Ende sondern Neuanfang, für beide Seiten. Die Zeit hat in dem Fall beiden Seiten das gegeben, was sie gebraucht haben. Jeder hat dem anderen das an Lebenslektionen gegeben, was der jeweils andere zum Wachstum gebraucht hat. Ich lerne durch Sie alle auch so viel jeden Tag, in so vielen verschiedenen Situationen, dass es in vielen Situationen einfach auf Gegenseitigkeit beruht.
Was mich allerdings in der ganzen Sache oft wirklich sehr nachdenklich stimmt, ist die Vorbildwirkung, die ich auf viele ausübe. Viele Menschen in meinem Umkreis sagen mir oft – ich sei ihr Vorbild. Wenn ich so etwas höre, werde ich sehr demütig und dankbar. Ich selbst sehe mich nicht so. Aber es ist eine Ehre für mich. Es lässt mich oft sprachlos stehen und ich weiß in diesen Situationen oft nicht mehr was ich wirklich antworten soll. Denn es ist auch jedes Mal eine riesige Verantwortung, die mir mit diesem „Status“ übertragen wird. Diese nehme ich auch nicht auf die leichte Schulter und diese möchte ich auch nicht missbrauchen. Das bin ich ihnen schuldig.
Ich habe in den letzten paar Jahren zum Thema Zeit auch oft folgenden Satz gehört: „Wenn ich etwas nicht mehr will, dann tu ich es nicht mehr. Wozu sollte ich meine Zeit damit vergeuden mir Gedanken über etwas zu machen, das ich nicht ändern kann. Dann lass ich es lieber gleich bleiben. Mir ist meine Zeit zu kostbar.“
Diese Aussage ziert so manche Entscheidung in meinem Leben mittlerweile, die ich getroffen habe in der Vergangenheit und wird sie auch in Zukunft zieren. Denn es ist so viel Wahres daran.
Warum sollte ich mich mit Gedanken quälen, die dazu führen, dass man schlecht schläft, sich grämt, sich kaputt macht, sich einen neuen Tag, eine neue Stunde, die nächste Minute zerstört? Das ist sinnlose Zeit. Und vor allem auch Zeit, die niemand zu zahlen bereit ist (weder ich noch irgendjemand anderer). Die Zeit kommt niemals mehr zurück. Und sie ist zu kostbar. Wobei Entscheidungen aus einer emotionalen Laune heraus zu treffen auch sehr selten zum gewollten Ergebnis führen wird und man bei größeren Entscheidungen zumindest mal eine Nacht drüber schlafen sollte. Aber nicht sein gesamtes Leben.
Und mit einem Zitat von Albert Schweitzer möchte ich meinen Beitrag dieses Mal beenden:
In jeder Minute, die du im Ärger verbringst, versäumst du 60 glückliche Sekunden deines Lebens.